In Apotheken werden häufig homöopathische Komplexmittel angeboten, die gegen spezifische Beschwerden helfen sollen. Was sind Komplexmittel genau und wie unterscheiden sie sich von homöopathischen Einzelmitteln?
Einzelmittel
Das Behandlungsprinzip in der klassischen Homöopathie heisst: „Ähnliches soll mit Ähnlichem geheilt werden“. Ein Mittel, das in der Lage ist bei Einnahme durch eine gesunde Person bestimmte Symptome hervorzurufen, kann diese Symptome, wenn sie bei einem Patienten auf genau diese Art vorhanden sind, heilen. Das homöopathische Mittel überträgt eine Information an den Körper. Je genauer diese Information passt, desto schneller und gründlicher reagiert der Körper mit Heilbemühungen. Auch für die erfolgreiche Behandlung von alltäglichen Beschwerden wie Erkältungen oder Bauchschmerzen braucht es eine gewisse Ausbildung und Mittelkenntnis. Erkältungen oder Verdauungsbeschwerden laufen ja nicht bei jedermann genau gleich ab und Feinheiten im Befinden können den Ausschlag geben, ob eher das eine oder das andere Mittel passt. Selbst bei Schnupfen oder Durchfall muss man sich schnell einmal zwischen zehn bis zwanzig Mitteln entscheiden.
Komplexmittel
Das hat die Pharmaindustrie dazu verleitet, sogenannte Komplexmittel herzustellen, bei denen mehrere bewährte Mittel zusammengemischt werden. Es gibt solche Mittel für alle möglichen Beschwerden. Homöopathen nennen diese Art der Mittelverabreichung „Schrotkugelprinzip“. Falls Sie Glück haben, dann hilft Ihnen ein solches Komplexmittel. Entweder ist in der Mischung das Einzelmittel dabei, das auf Ihre Beschwerden genau passt, oder verschiedene Teilwirkungen der enthaltenen Mittel haben es gemeinsam geschafft. Die meisten Komplexmittel enthalten sehr tiefe Potenzen, meistens D oder C 3 – 6. Wenn ursprünglich giftige Mittel in der Mischung enthalten sind, können tiefe D-Potenzen bei häufiger Mittelwiederholung unangenehme Auswirkungen haben.
Ausserdem ist es auch bei Tiefpotenzen nicht nötig 10 oder noch mehr Globuli pro Gabe einzunehmen, da in der Homöopathie nicht mit der pharmazeutischen Wirkung der Substanzen gearbeitet wird, sondern mit der im Mittel enthaltenden Information. Egal ob Kind oder Erwachsener: 3 – 5 Globuli reichen pro Einnahme und spätestens nach der 3. Gabe muss eine Besserung eintreten.
Wenn Sie allerdings bisher mit homöopathischen Komplexmitteln keine Heilerfolge erlebt haben, dann geben Sie bitte nicht der Homöopathie die Schuld dafür. Die Wahrscheinlichkeit, dass in der Mischung nicht das passende Mittel dabei war, ist bei 500 bis 600 gebräuchlichen Einzelmitteln einfach zu hoch.