Jeden Winter werden wir mittels Inseraten und Werbespots darauf aufmerksam gemacht, dass jetzt die gefährliche Jahreszeit kommt, wo die bösen Erkältungskrankheiten drohen. Zwar sind Viren und Bakterien das ganze Jahr immer mit dabei wo Menschen sich treffen, aber die Gefahr der Ansteckung scheint viel grösser zu werden sobald der Winter naht. Die Medien werden deshalb nicht müde uns Vitamine, Mineralstoffe und das Immunsystem fördernde Mittel ans Herz zu legen. Aber braucht man die wirklich?
Die 5 goldenen Regeln zum Gesundsein (gemäss Hippokrates):
1. genügend Licht und frische Luft
2. ausgewogene und vollwertige Nahrung
3. Bewegung und Ruhe im Wechsel
4. Harmonie zwischen Schlaf und Wachsein
5. Seelischer Gleichmut
Vitamine und Mineralstoffe
Die benötigen wir für den Aufbau verschiedener Zellen und für die Körperfunktionen. Allerdings sind wir Einwohner der Erste-Welt-Länder in der glücklichen Lage auch im Winter frische Früchte, Salate und Gemüse konsumieren zu können. Unser Lebensmittelangebot ist so gross, dass wir auch im Winter alle Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe bekommen die unser Körper benötigt.
Eine Ausnahme mag Vitamin D bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen machen. Das wurde früher mit dem täglichen Löffel Lebertran erledigt. Der Geschmack ist allerdings so penetrant, dass heute lieber auf pharmazeutische Präparate zurückgegriffen wird. Die Dosierung von Vitamin D sollte mit einem Apotheker oder dem Hausarzt besprochen werden, denn zuviel davon ist nicht mehr gesund. Vitamin D kann vom Körper selber gebildet werden und zwar in der Haut an der frischen Luft durch das Sonnenlicht; Bewegung draussen gehört deshalb unbedingt zu einem Gesunderhaltungsprogramm dazu!
Bewegung an der frischen Luft
Bewegung gibt warm und führt zu einer aktiven Blutzirkulation. Damit sind die Abwehrkörper schneller zur Stelle, wenn ein Erreger sich doch mal Zutritt zum Körper verschafft hat. Intensives einatmen von frischer Luft reinigt die Atemwege und der Sauerstoff in der Luft wirkt sogar desinfizierend. Umgekehrt bewirkt frieren und kalte Extremitäten, dass das Blut weniger zirkuliert und es Erreger damit einfacher haben sich zu vermehren bevor die Abwehrkörper zur Stelle sind. Wer mit guter Bekleidung und Bewegung dafür sorgt dass er warm bleibt, unterstützt also ganz aktiv das Immunsystem bei seiner Arbeit.
Auch mal ausruhen und nichts tun
Genau so wichtig sind Ruhe und Schlaf, damit der Körper sich wieder erholen kann von dem, was er den ganzen Tag leistet für uns. Wer ausserdem noch dafür sorgt, dass auch Freude und Fröhlichkeit im Alltag vorkommen, der hat gute Chancen gesund und munter durch den Winter zu kommen.
Immunsystem anregende Pflanzenpräparate
Alle Immunsystem fördernden oder unterstützenden Mittel, auch wenn es „nur“ ein Pflanzenpräparat oder Mineralstoffe sind, greifen in die Abläufe des Körpers ein und könnten eventuell das sorgfältige Gleichgewicht der Arbeit unseres Organsystems stören. Bei ausgewogener Ernährung benötigt der Körper keine Unterstützung für seine Arbeit, so wie ein gesunder Mensch keine Krücken braucht um zu gehen. Wer glaubt, dass sein Immunsystem zu träge arbeitet, weil genügend Bewegung oder Ruhe fehlen, der kann um Erkältungen vorzubeugen für 2 – 3 Wochen ein Pflanzenpräparat wie Echinacea oder Ginseng einnehmen. Allerdings kann man sich mit solchen Präparaten nicht über den ganzen Winter „durchschwindeln“ und eine ungesunde Lebensweise damit ausgleichen. Irgendwann braucht der Körper seine Ruhe, frische Luft und Bewegung, sonst entsteht schliesslich mehr als nur eine Erkältung.